Bienen erbringen unglaubliche Leistung
Imker Dennis Huck zu Gast bei den Nachbarn in Lemgo-Süd
Beim letzten Treffen im Laubker Gemeinschaftsraum vor der Sommerpause präsentierte der Laubker Imker Dennis Huck seine Arbeit mit den Bienen und ihren wertvollen Beitrag zum Funktionieren unserer Natur. Huck ist Ur-Lemgoer, seit 7 Jahren wohnen er und seine Lebensgefährtin in der Laubke. Im eigenen Garten steht nur ein kleiner Teil seiner Bienenstöcke, denen es im Lemgoer Süden und anderen Teilen Lippes offensichtlich auch gut gefällt, denn der Ertrag ist meist erfreulich und die Zahl der Bienenvölker hat sich über die Jahre positiv entwickelt.
Aktuell gebe es rund 150.000 Imker/innen mit mehr als einer Million Bienenvölkern in Deutschland. Wobei erfreulicherweise die Gruppe der jüngeren Imker stetig zunehme. Überhaupt, so Huck sei die Imkerei ein zunehmend beliebtes Hobby, dem sich in den letzten Jahren auch viele Frauen zugewandt haben.
Die weit überwiegende Zahl der Imkerinnen und Imker habe ein bis 25 Bienenvölker, 3 % haben 26 bis 50 Völker und nur 1 % mehr als 50 Völker. Zusammen gewinnen Sie fast 20.000 Tonnen Honig im Jahr, dies stellt allerdings nur rund 20 % des hiesigen Konsums dar. Der Pro-Kopf-Verbrauch liegt in Deutschland liegt bei rund 900 g Honig im Jahr. Weltweit der meiste Honig werde in China und der Türkei produziert. Honig ist ein Naturprodukt, aber über den überwiegend importierten Honig könnten sich auch für Menschen ungefährliche Erkrankungen bei den hiesigen Bienenvölkern wie beispielsweise die amerikanische Faulbrut verbreiten. Deshalb sein dringender Rat, „bitte keine ungespülten Honiggläser ins Altglas geben“ oder den Bienen aus gut gemeinter Tierliebe Honig als Nahrung anbieten. Denn Honigreste können Sporen des gefährlichen Faulbruterregers beinhalten und durch das Umtragen ganze Bienenstände infizieren.
In seinem kurzweiligen und sehr informativen Vortrag ging Huck auf die verschiedenen Tätigkeiten des Imkers, die Arbeitsabläufe im Jahr, die verschiedenen Blütenzeiten und die Verhaltensweisen der Biene ein. Die Biene ist viel mehr als das kleinste Haustier des Menschen, sie ist nach Schweinen und Rindern das drittwichtigste Nutztier. Er zeigte u.a. den Unterschied zwischen den verschiedenen vom Imker verwandten Bienenarten und den Wildbienen auf, ging auf die verschiedenen Entwicklungsstadien und Lebenszyklen von Bienenkönigin, Bienen und Drohnen sowie den Aufbau des Bienenstockes, die Ernte, aber auch auf Parasiten (Varroamilbe) und Krankheiten sowie deren Behandlung und Bekämpfung detailliert ein.
So wie die Honigbiene eines der ältesten und wichtigsten Nutztiere ist, so gehören die Bienenerzeugnisse zu den ältesten Naturprodukten und mit ihrer Tätigkeit als Bestäuberin unzähliger Pflanzen hat die Biene eine noch größere Wichtigkeit für unser Leben.
Übrigens, ein 500 g Glas Honig bedeutet für die Bienen eine Flugstrecke von 75.000 km oder rd. 50.000 Ausflüge – eine Distanz von fast zweimal um den Erdball. Dabei ist Honig nur eines der Produkte, die uns die Bienen liefern. Propolis (Inhaltsstoff verschiedener Salben und Tinkturen), Pollen, Gelee royal und Bienenwachs sollen nicht unerwähnt bleiben.
Peter Schüler vom Leitungsteam der Nachbarschaft und Moderator des Abends dankte Dennis Huck abschließend für den interessanten und erkenntnisreichen Abend. Allen Anwesenden wurde deutlich, dass Dennis Huck ein Imker mit viel Herzblut und großem Engagement ist.
Die nächste Veranstaltung der Nachbarschaft findet am 02. September statt.