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Naturtrüber Direktsaft aus Streuobstwiesen der Region ist besonders empfehlenswert

Ob als Saft oder Schorle: Apfelsaft ist der beliebteste Fruchtsaft in Deutschland. Öko-Test hat 32 naturtrübe Apfelsäfte im Labor prüfen lassen. Das Ergebnis: Zwar sind viele Säfte empfehlenswert, aber nicht alle frei von Pestiziden. Testsieger waren die BIO-Säfte. Ein Kritikpunkt im Test: Pestizide. Während alle Bio-Apfelsäfte – bis auf Pestizidspuren im Penny-Bio-Apfelsaft – frei von Pestiziden sind, wies das Labor in 15 der 16 konventionellen Säfte Pestizidrückstände nach. Da in 14 der Säfte gleich mehrere Pestizide stecken, wertete Öko-Test die Säfte ab. Was die Verbraucherschützer:innen besonders ärgert: Auch das Insektizid Acetamiprid wurde gefunden. Es kann das Nervensystem von Bienen schädigen und ihren Orientierungssinn beeinträchtigen.

Bei der Lemgoer Gruppe im Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland wollte man genau wissen, wie viele Wirkstoffe von Pestiziden, Herbiziden, Fungiziden und Insektiziden untersucht worden sind und wie die Kombinationswirkung der Gifte beurteilt wird. Frau Dr. Blaum von ÖKO-Test hat die Anfrage direkt beantwortet. Im Screenings der Untersuchung wurden über 500 Komponenten erfasst. Bei der Frage zur Kombinationswirkung wird deutlich, dass hier viele Fragen offen bleiben. Die Antwort von ÖKO-Test

„Die Problematik der Kombinationswirkung ist uns bewusst, allerdings können wir diese nicht im Einzelfall für jede Pestzidkombination bewerten, da hierfür die Datengrundlage nicht ausreichend ist. Daher wertet ÖKO-TEST schon lange Mehrfachrückstände an Pestiziden in Produkten ab.“

Im Test gab es einen Apfelsaft mit 6 nachgewiesenen Pestiziden. Der darf im Handel verkauft werden, weil die Wirkstoffe bezüglich der Grenzwerte nur einzeln bewertet werden. Summenparameter gibt es nicht. Zum Problem gibt es inzwischen auch Forschungsprojekte, u.a. beim Bundesinstitut für Risikobewertung. Dies erläutert: „Verbraucher und Verbraucherinnen werden über die Nahrung mit Mischungen verschiedener Pflanzenschutzmittel bzw. deren Rückständen exponiert. Da die toxikologische Prüfung im Rahmen regulatorischer Verfahren meist nur für Einzelsubstanzen erfolgt, ist die Datenlage hinsichtlich der von mehreren Substanzen möglicherweise ausgehenden Kombinationseffekte begrenzt.“ Auch das Umweltbundesamt kritisiert die jetzige Situation: „Wie die einzelnen Mittel zusammenwirken, wird vorher in der Zulassung nicht überprüft. Dort werden Mittel nur einzeln bewertet. Die Folge: Unerwünschte Kombinationswirkungen von Pestiziden auf die Umwelt bleiben oft unentdeckt. Laut einer neuen Studie für das UBA muss sich das rasch ändern.“ Die Erkenntnisse führen dann beim Apfelsaft zur Empfehlung seitens der Fachinstitutionen: „Wenn du Apfelsaft kaufst, solltest du dich für einen naturtrüben Bio-Saft entscheiden – am besten aus heimischem Anbau und von Streuobstwiesen.“ Laut BUND Lemgo ist also der naturtrübe BIO-Apfelsaft aus Lemgoer Streuobstwiesen genau die richtige Wahl. Neben der Regionalität weist man darauf hin, dass schon bei der Ernte darauf geachtet wird, dass keine faulen Äpfel aufgesammelt werden. Zwischen der Ernte und der gesonderten Vermostung bei der Biolandmosterei Johanettental in Detmold und der Abfüllung in Mehrwegflaschen liegt maximal eine Woche. Dazu kommt, dass meist mehr als 15 bis 20 unterschiedliche Apfelsorten zur Mosterei kommen und diese, dass zeigen die Analysen aus dem Bereich des Apfelallergieprojektes des BUND Lemgo, haben einen wesentlich höheren Gehalt an gesundheitsfördernden Polyphenolen als z.B. die klassischen Supermarktsorten. Der BIO-Streuobstwiesenapfelsaft aus Lemgo hat zudem vor einigen Jahren bei einem Geschmacksvergleich von 5 verschiedenen Apfelsäften Platz 1 erreicht. Verbraucher sollten laut BUND Lemgo noch einen weiteren Aspekt bedenken. Eingesetzte Spritzmittel verwehen, verdunsten, werden bei Starkregen ausgewaschen und gelangen so in die Gewässer, belasten die Böden und gelangen ins Grundwasser. Die Auswirkungen lassen sich kaum erfassen und bewerten.

Quelle: BUND Lemgo

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