Leckere Proben aus der Molkerei runden einen informativen Abend ab
Dr. Bartolt Haase stellt Aktuelles aus der Stiftung Eben-Ezer vor
Über 30 Nachbarinnen und Nachbarn aus dem Lemgoer Süden hatten sich im Laubker Gemeinschaftsraum zur jüngsten Zusammenkunft der Nachbarschaft eingefunden. Dr. Bartolt Haase, der theologische Vorstand der Stiftung Eben-Ezer in Lemgo, informierte über die Aufgaben und aktuellen Entwicklungen der Einrichtung. Den interessanten Vortrag rundete eine Verkostung von Produkten der Molkerei der Stiftung ab.
Eben-Ezer und das Wohngebiet der Laubke verbindet eine lange Beziehung, hatte doch die Stiftung hier an der Lageschen Straße im Jahre 1862 ihren Ursprung und ist immer noch vor Ort. Dr. Haase verstand es die abwechslungsreiche Geschichte der Einrichtung zu vermitteln. Er ließ dabei auch schwierige Zeiten in den Jahren 1933 bis 1945 nicht aus. In diesem Zusammenhang sprach er auch die in Kürze erscheinende Biografie zu Herbert Müller, dem langjährigen Direktor von Eben-Ezer in den Jahren 1939 – 1968 an.
Heute leistet die Stiftung mit gut 1.700 Mitarbeitern Dienste für rund 3.500 Menschen in Lippe. So werden neben den unterschiedlichen Einrichtungen der Behindertenhilfe derzeit auch 19 Kindertagesstätten für über 1.000 Kinder betrieben. Im nächsten Jahr soll die 20. Kindertagesstätte innerhalb des Innovation Campus errichtet werden. Er stellte den vielfältigen Bildungsbereich vor, zu dem u.a. die Topehlen-Schule, die Ostschule und das Berufskolleg gehören. Die Ostschule finde mit ihrem Konzept der Inklusion, der guten räumlichen und personellen Ausstattung einen erfreulichen Zuspruch.
Das Berufskolleg sei „Gold wert für die Stiftung“ so Dr. Haase. Es bildet sowohl für die Stiftung Eben-Ezer als auch in der Region vorhandene Träger der Behindertenhilfe aus. Unter einem Dach sind die unter anderem die Fachschule für Heilpädagogik, die Fachschule für Heilerziehungspflege und die Berufsfachschule für Heilerziehungshilfe vorhanden. Er ließ aber nicht unerwähnt, dass aufgrund der demografischen Entwicklung die Gewinnung von geeignetem Personal auch für die Stiftung eine zunehmende Herausforderung darstellt. Welch hohe Bedeutung die Arbeit des Berufskollegs von Eben-Ezer hat, wird auch durch den in Kürze terminierten Besuch des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier deutlich. Das Staatsoberhaupt wird sich noch in diesem Monat selber ein Bild der Einrichtung machen. Eine hohe Ehre für die Stiftung und ihre Arbeit.
In seinem weiteren Vortrag zeigte der Gast des Abends die zusätzlichen Bereiche und Arbeitsfelder der Stiftung, aber auch die aktuellen Herausforderungen durch das Bundesteilhabegesetz auf. Dr. Haase stand allen Fragen offen Rede und Antwort.
Für den Lemgoer Süden ist die Stiftung von großer Bedeutung. Eben-Ezer engagiert sich in der Quartiersarbeit in Lemgo Süd und hat traditionell eine hohe Akzeptanz bei den Nachbarn. Eben-Ezer richtete bereitwillig einen der ersten WLAN-Punkte ein und öffnet sein Café in Alt Eben-Ezer für jedermann. Es wurde in der Diskussion auch mit Anerkennung von den Anwesenden aufgenommen, dass die in Planung befindliche neue Mehrzweckhalle für die Laubke für die Stiftung interessant für Rehasport und Inklusiven Sport sein könnte. Die Laubker stehen dem sehr positiv gegenüber, gerade in den Vormittagsstunden bestehen hier hoffentlich bald weitere Möglichkeiten für diese Angebote. Eventuell könnten ja auch noch Kooperationen mit Vereinen entwickelt werden. Die Nachbarschaft Laubke-Pahnsiek hofft, wie auch die anderen Vereine aus dem Lemgoer Süden, auf einen baldigen positiven Beschluss des Stadtrates zur Halle. Fördermittel seien laut Stadtverwaltung bereits beantragt.
Es war ein sehr gelungener Abend mit einem Füllhorn wertvoller Informationen, der zudem noch geschmacklich durch eine Verkostung von Produkten der Hofmolkerei der Stiftung wahrlich abgerundet wurde. Nachbarschaftsvorsitzender Markus Klußmeier bedankte sich bei Pastor Dr. Bartolt Haase für das Referat und die abschließenden sehr empfehlenswerten Köstlichkeiten. Die langjährige gute Verbindung von Stiftung und Nachbarschaft wurde an diesem Abend wieder einmal besonders deutlich.
Die nächste Veranstaltung der Nachbarschaft Laubke-Pahnsiek findet am 30. November im Laubker Gemeinschaftsraum statt. Dann feiern die Nachbarn ihr 60 jähriges Bestehen. Nähere Informationen hierzu demnächst.
Foto: Dr. Bartolt Haase (links) brachte Kostenproben aus der Hofmolkerei der Stiftung Eben-Ezer mit, die viel Lob erhielten. Markus Klußmeier, Vorsitzender der Nachbarschaft dankte herzlich im Namen aller Anwesenden für den sehr informativen Vortrag