Digitalpfad verbindet Lemgos Biotope
Grüne Orte können viel mehr als einfach nur hübsch zu sein – das zeigt auch der neue Biotoppfad in Lemgo. An zehn Stellen informiert das Projekt, entwickelt von Lemgos Klimaschutzbeauftragten Ronja Post und dem Smart City-Modellprojekt digital.interkommunal, darüber, was die Biotope so besonders macht, wie sie entstanden sind und was sie für die Natur bedeuten.
„Mit dem Projekt möchten wir den Bürgerinnen und Bürgern zeigen, wie vielfältig die Natur schon direkt vor der Haustür sein kann, und sie für all diese Orte sensibilisieren. Durch den Pfad kann man im Vorbeigehen ganz leicht an Informationen kommen und wenn man weiß und versteht, was man da gerade vor sich hat, geht man damit in der Regel auch bewusster und sorgsamer um“, so Lemgos Klimaschutzbeauftragte Ronja Post.
„Der Vorteil der Digitalpfade ist, dass man sie mit wenig Aufwand an vielen Stellen installieren kann. Außerdem können wir die hinterlegten Informationen auch im Nachhinein ändern. Das ist nachhaltig, weil der Link derselbe bleibt und wir so nicht jedes Mal ein neues Schild produzieren müssen“, erklärt Nicole Baeumer, Projektleiterin von digital.interkommunal. Nur am Langenbrücker Tor gibt es eine Stehle, die restlichen Stationen des Pfades haben kleine grüne Schilder.
Der Start des Biotoppfads ist im Liemer Ilsepark. Neben der Brücke steht das Schild mit dem QR-Code, hinter dem sich Informationen zur Ilse verbergen. Äsche, Forelle, Hasel Bachneunauge oder Elritze – wer nach der Lektüre aufmerksam in den kleinen Fluss schaut, kann mit Glück einen der Fische finden, die dank zahlreicher Umweltschutzmaßnahmen heute wieder in dem Gewässer zu finden sind.
Von Lieme aus führt der Weg nach Lemgo, entlang der Innenstadt, bis er am Walkenfeld endet. Nicht jedes Biotop entdeckt man mit ungeübtem Auge. So ist eine Station am Isringhausen-Ring, dort geht es um die renaturierte Bega. Die wiederum ist interessant für die Wasseramsel, den einzigen in Deutschland lebenden Singvogel, der schwimmen und tauchen kann.
Man muss auch ohne Ortskenntnisse nicht befürchten, sich auf dem Pfad zu verlaufen. Jede Station enthält eine Karte mit einer Kennzeichnung zum nächsten Biotop. Wenn man Ortskenntnisse hat, kann man die Strecke von gut 9 Kilometern auch problemlos erweitern. Wer den Pfad mit dem Fahrrad abfährt, muss lediglich im Auenpark absteigen, ansonsten ist der Pfad auch fahrradgeeignet.
Der Biotoppfad ist bereits der dritte Digitalpfad in Lemgo. Rund um den Wall zeigen Schilder Anleitungen zu Sportübungen für Körper und Gedächtnis. Im Stadtwald stehen auf einer fünf Kilometer langen Route Schilder mit Wissenswertem über das Leben im Wald, Pflanzen und Tiere. Für die Nutzung benötigt man ein Smartphone mit Internetzugriff und gegebenenfalls eine App zum Scannen der QR-Codes.
Foto: (von links) Nicole Baeumer, Projektleiterin von digital.interkommunal, Beigeordneter und Kämmerer Frank Limpke, Jörn Bollhöfer, digital.interkommunal, und Klimaschutzbeauftragte Ronja Post an der Station des neuen digitalen Bioptoppfades am Langenbrücker Tor.
♦ Quelle: Alte Hansestadt Lemgo