Hanseatische Stimmung in Lemgo und auf internationaler Bühne
Vom Hansefrühstück bis zum internationalen Hansetag
Es sind die gemeinsame Geschichte und der Wunsch nach Völkerverständigung und einer gemeinsamen Zukunft, die über 70 europäische Städte zum 43. Internationalen Hansetag im polnischen Toruń geführt haben. Mehr als 700 Delegierte erlebten unter dem Motto „Im Orbit der Städte“ ein vielfältiges Programm rund um einen gut besuchten Hansemarkt. Auch die Alte Hansestadt Lemgo war in Polen vertreten, nachdem sie sich beim Lemgoer Hansefrühstück hanseatisch eingestimmt hatte.
In Polen führte die Lemgoer Delegation viele Gespräche mit interessierten Besucherinnen und Besuchern an ihrem Stand. Neben der Lage der Alten Hansestadt ging es dabei besonders um die Sehenswürdigkeiten der Stadt. Das Junkerhaus stieß dabei stets auf viel Interesse und Bewunderung. Auch eine Gemeinsamkeit der Stadt an der Weichsel und der an der Bega kam zur Sprache: Eine lange Tradition mit Lebkuchen.
Hinter den Kulissen trafen sich Vertreterinnen und Vertreter der Hansestädte zum Austausch über verbindende Themen wie Tourismusförderung und Fachkräftemangel, aber auch die Förderung des Hanseerbes. Auch die Jugend tauschte sich dazu aus, welche Rolle die Hanse für junge Menschen spielt. Mit Malte Senge, Auszubildender des Unternehmens Gebrüder Brasseler, und Thomas Duderstedt, Auszubildender der Stadtverwaltung, waren zwei Vertreter aus Lemgo dabei.
Wenige Wochen zuvor war eine von Lemgos Hanse-Traditionen erneut ein Publikumsmagnet: Beim diesjährigen Hansefrühstück war es in manchen Momenten schwierig, noch einen Sitzplatz zu ergattern. Die Frauen für Lemgo sorgten mit der Unterstützung der Lemgoer Bäcker und Marktbeschicker erneut für das leibliche Wohl Hunderter Besucherinnen und Besucher. Mit dem Erlös unterstützen die Frauen für Lemgo kulturelle und soziale Projekte in der Alten Hansestadt.
Für gute Unterhaltung sorgten die Jazz-Pop-Band der Musikschule Lemgo sowie die Tänzerinnen der Kinderballettgruppe Märchenland. Interessierte Blicke zogen Stefan Bös von der Kaffeerösterei Da Capo, der vor Ort auf dem Marktplatz Kaffeebohnen röstete, und der Stand der Destillerie Schöttker auf sich. Blicke wurden auch vom Turm von St. Nicolai geworfen, dessen Tür vom Verein Alt Lemgo geöffnet wurde. Lemgo Marketing unterstützte das Hansefrühstück erneut tatkräftig mit der passenden Technik und Ausstattung.
Am Vorabend hatten der Mannheimer Historiker Hiram Kämper, Organist Konrad Kata und Viola-Spieler Semjon Kalinowsky zu einer „musikalischen Reise durch die Hansestädte“ geladen. Im Kirchenschiff von St. Nicolai berichtete der Mannheimer Professor über die Geschichte der Hanse. Das Netzwerk war ein sehr wandelbares, immer so, wie es gerade gebraucht wurde: Entweder eine starke Gemeinschaft, um zusammen Interessen durchzusetzen, oder eine lose Verbindung, die sich nicht angreifbar machen wollte.
Abgewechselt wurde der Vortrag durch die musikalischen Darbietungen von Konrad Kata und Semjon Kalinowsky. Mit Stücken, die die Hansestädte und die Einflüsse der Hanse auf musikalischer Ebene repräsentieren, zeigten die beiden Musiker die Vielfalt der Hanse. Ermöglicht wurde der Abend durch die Kirchengemeinde St. Nicolai, die Sparkasse Lemgo und die Alte Hansestadt Lemgo.
♦ Alte Hansestadt Lemgo