Freiwillige Lernangebote in den Ferien kommen gut an
In den Ferien sind die Schulen zu? Nicht in diesem Jahr. Mit Mitteln des Landesprogramms „Extra-Zeit zum Lernen“ bekommen die Schülerinnen und Schüler der Schulen in Trägerschaft der Alten Hansestadt die Möglichkeit, freiwillig pandemiebedingte Lernlücken zu schließen. Das Angebot hat das Jugendamt mit viel Einsatz auf die Beine gestellt.
Das für die Teilnehmenden kostenlose Programm ist offen für alle Leistungsniveaus, Schulformen und Jahrgänge. Die ersten drei Ferienwochen haben 150 Kinder der städtischen Grundschulen genutzt, um eine Extra-Schicht in Deutsch oder Mathe einzulegen. Die Gruppen mit acht bis 15 Kindern waren nach Jahrgangsstufen und Fächern aufgeteilt. Jeweils zwei Lehrkräfte, meist Lehramtsstudierende, haben sich um die Kinder gekümmert. „Die Lehrkräfte-Duos, die sich in vielen Fällen vorher gar nicht kannten, haben sich richtig reingehängt und viel Arbeit mit der Vorbereitung gemacht. Sie haben sich in Videokonferenzen abgesprochen, Arbeitsblätter vorbereitet und dafür gesorgt, dass jedes Kind mit Spaß dabei war“, weiß Laura Bobenhausen, Schulsozialarbeiterin an den Grundschulen.
Mit großem Engagement war auch die gesamte Abteilung „Kinder-, Jugend- und Familienbildung“ des Jugendamtes dabei. Schon vor den Ferien haben sie in den Schulen Interessen und Bedarfe abgefragt, die vielen Lehrkräfte sowie Räume organisiert, die Gruppen eingeteilt und Kinder und Eltern mit Informationen versorgt. Ein Angebot in diesem Umfang gibt es in Lippe kein zweites Mal. „Nach der umfangreichen Organisation waren wir am ersten Tag auch ein wenig nervös, ob alles wie geplant ablaufen wird. Gibt es den gewünschten Mehrwert? Kommen auch alle Angemeldeten oder haben sich viele spontan in den Urlaub verabschiedet? Die Sorgen waren dann zum Glück unbegründet, alle waren da, alles hat geklappt. Und hinterher haben uns auch viele Eltern extra angerufen, weil sie so zufrieden waren. Das ist natürlich eine tolle Bestätigung“, freut sich Sigrun Düe, Leiterin der Abteilung „Kinder-, Jugend- und Familienbildung“.
Der Unterricht fand in den Räumen der Kampschule und der Südschule statt. An jedem Unterrichtstag wurden die Kinder und Eltern vor Ort durch die Mitarbeiterinnen des Jugendamtes begrüßt und zu ihren Lehrkräften in die Gruppen gebracht. Alle Kinder haben zum Auftakt einen Corona-Selbsttest gemacht. „Das haben die Kinder wirklich super gemacht! Es war ganz unkompliziert, weil alle mit den Tests schon vertraut waren“, lobt Sigrun Düe.
In der zweiten Ferienhälfte richtet sich das Angebot an die Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schulen. In Lernförderinstituten gibt es Unterricht in Mathe, Deutsch und Englisch für 200 Jugendliche, erneut organisiert durch das Jugendamt. „Das Förderprogramm läuft noch bis zum Ende der Sommerferien 2022, deswegen haben wir schon die kommenden Herbst-, Oster- und Sommerferien ins Auge gefasst. Welche Form genau das Angebot dann haben wird, steht aber noch nicht fest. Wir werden dabei die Erfahrungen aus dem Angebot in den laufenden Ferien berücksichtigen“, verspricht Sigrun Düe.
* Quelle: Alte Hansestadt Lemgo