Sternheimnadel würdigt Ehrenamt an der Basis
Zwei Preisträger ausgezeichnet
In diesem Jahr wurden gleich zwei Personen mit der Lemgoer Sternheimnadel gewürdigt: Mit Wilfried Waibel und Wolfgang Reker sind es diesmal zwei Lemgoer, die eher im Verborgenen wirken. Ort der Verleihung war erstmals der „Freiraum“ im Weserrenaissance-Museum, in dem Bürgermeister Markus Baier, Klaus Drücker (Vorsitzender des Vorstandes der Sparkasse Lemgo) und Jörg Düning-Gast (Verbandsvorsteher des Landesverbands Lippe) die Gäste begrüßten.
Bürgermeister Markus Baier freute sich, dass die Preisträger diesmal auch für eher spezielle Einsatzbereitschaft geehrt wurden: „Das zeigt, dass wir in Lemgo eine Ehrenamtskultur haben, die sehr tief geht.“ Alle Redner an diesem Abend hoben hervor, wie wichtig Engagement gerade in diesen Zeiten sei. „Ehrenamt trägt viel zur Gemeinschaft bei“, betonte Markus Baier. Und gut für die Gemeinschaft war auch dieser Abend, der von der Stadt Lemgo organisiert wurde, zur Würdigung des besonderen Einsatzes. Mit der Sternheimnadel geschieht das im Andenken an den Lemgoer Adolf Sternheim, der als Jude in der Zeit des Nationalsozialismus deportiert wurde und viele Angehörige verlor. Nach seiner Rückkehr nach Lemgo setzte er seine Ehrenämter fort, unter anderem beim Roten Kreuz und in der jüdischen Gemeinschaft.
Das Engagement von Wilfried Waibel gilt insbesondere „seiner“ Nachbarschaft Lemgo-Süd und dem dortigen Friedhofsverein Laubke e.V.. Da bemühe er sich vor allem, alle mitzunehmen, betonte Laudator Roman Paschek. Wilfried Waibel sehe sich dabei selbst nie im Mittelpunkt und so sei er auch überrascht gewesen, dass ihm die Ehre in Form der Sternheimnadel zuteil werden sollte. Den Zusammenhalt vor Ort stärken, das sei ein wichtiger Beitrag des Ehrenamtes und ein Beispiel, wie bürgerliches Engagement die Demokratie stütze, führte Roman Paschek weiter aus. Wilfried Waibel dankte für die Auszeichnung: „Das macht mich stolz.“
Wolfgang Reker ist seit über 43 Jahren 1. Vorsitzender der Lemgoer Fischereigemeinschaft e.V., seit über 35 Jahren 1. Vorsitzender des Schachvereins Königsspringer e.V. und Vorsitzender des Schachbezirkes Lippe. Vereinskollege Jürgen Meyer stellte den großen Umfang seines Einsatzes auf OWL-, Kreis- und lokaler Ebene heraus: „Eine 40-Stunden-Woche hast du doch nach wie vor, oder?“, fragte er den Rentner Wolfgang Reker. Er kenne niemanden, der so viel Zeit ins Ehrenamt investiere. Wolfgang Reker äußerte sich positiv überrascht, dass auch kleinere Vereine gesehen und geehrt würden. Und er zeigte sich kein bisschen müde: „Ich möchte noch weitermachen“, betonte er, und seine Vereine haben sicher nichts dagegen.
Das Programm des Abends wurde durch das Blockflötenensemble der Musikschule Lemgo bereichert. Und um Gemeinschaft ging es auch nach dem offiziellen Teil: Die Sparkasse Lemgo spendierte für die 70 Gäste einen echten Lemgoer Snack, bestehend aus vielen unterschiedlich belegten Strohsemmeln. Bei Getränken tauschten sich die Gäste aus und lebten genau den Zusammenhalt, der im Gedenken an Adolf Sternheim gefeiert wurde.
Quelle: Alte Hansestadt Lemgo
Foto: Alte Hansestadt Lemgo