Vorerst 1.400 Termine für Impfungen mit AstraZeneca storniert
Nachdem die Bundesregierung aufgrund einer Empfehlung des Paul-Ehrlich-Instituts die Corona-Impfungen mit AstraZeneca seit Montagnachmittag vorsorglich ausgesetzt hat, hat auch das Impfzentrum Kreis Lippe sofort reagiert. Bis zunächst einschließlich Donnerstag, 18. März, wurden und werden alle vereinbarten rund 1.400 Termine für besondere Berufsgruppen storniert. Dies gilt sowohl für die Erst- als auch für die Folgeimpfung mit dem Impfstoff von AstraZeneca. Alle betroffenen Personen erhalten eine E-Mail vom Impfzentrum.
„Mit der Entscheidung wird der Impffortschritt auch in Lippe deutlich gehemmt. Ich hoffe, dass in den kommenden Tagen eine klare Aussage darüber getroffen wird, wie nun weiter vorgegangen werden soll“, betont Landrat Dr. Axel Lehmann.
Die Europäische Arzneimittel-Agentur „EMA“ wird voraussichtlich am Donnerstag eine Entscheidung treffen, wie weiter verfahren wird. Bis dahin werden ausschließlich über 80-Jährige mit dem Impfstoff von Biontech geimpft. Die über die Kassenärztliche Vereinigung gebuchten Termine im Impfzentrum Kreis Lippe bleiben daher von den aktuellen Entwicklungen unberührt.
Änderungen der Impfungen mit AstraZeneca auf Biontech sind derzeit nicht vorgesehen. Das Bundesgesundheitsministerium weist außerdem darauf hin, dass noch nicht klar ist, ob diejenigen, die nur eine Erstimpfung erhalten haben, jetzt mit einem anderen Impfstoff geimpft werden. Allerdings sei man bereits mit einer Erstimpfung gut geschützt gegen einen schweren Verlauf einer Infektion. Eine Gefahr gehe nicht davon aus, wenn man die zweite Impfung auslässt. Sollte der Impfstoff aber zugelassen bleiben, sollte man die zweite Impfung auf jeden Fall machen. Sie verstärke den Schutz um ein Vielfaches.
Informationen zur Vergabe der Termine und zur weiteren Vorgehensweise gibt es auf der Internetseite des Kreises Lippe unter www.kreis-lippe.de/corona/impfung.
Das Paul-Ehrlich-Institut weist darauf hin, dass Personen, die den Impfstoff AstraZeneca erhalten haben und sich mehr als vier Tage nach der Impfung zunehmend unwohl fühlen – beispielsweise mit starken und anhaltenden Kopfschmerzen oder punktförmigen Hautblutungen – sich unverzüglich in ärztliche Behandlung begeben sollten.
Bisheriger Impffortschritt im Kreis Lippe
Im Kreis haben Montag, 15. März, 26.548 Lipper eine Erstimpfung gegen das Coronavirus erhalten. 10.886 Personen haben ihre Folgeimpfung bekommen.
Antrag auf Höchstpriorisierung und Antrag auf Gleichstellung
Bislang sind beim Kreis Lippe über 1.700 Eingänge mit Anträgen und Anfragen zur Impfpriorisierung zu verzeichnen, bei denen es gilt, jeden Einzelfall zu überprüfen und zu bewerten. Ein Großteil der Anträge betrifft die in Paragraph 3 und 4 der Impfverordnung aufgelisteten Krankheiten. Personen mit diesen Krankheiten bekommen aber automatisch ein Impfangebot, wenn das Land den Impfstoff für die Personengruppen bereit stellt.
Grundlage für die Entscheidung auf eine Höchstpriorisierung – also eine sofortige Impfung – oder auf Gleichstellung einer Krankheit mit den in Paragraph 3 und 4 der Impfverordnung aufgelisteten Krankheiten, ist eine qualifizierte ärztliche Beurteilung einschließlich Diagnose – das Attest. Aus dem Attest muss sich zweifelsfrei ergeben, dass die antragstellende Person ein sehr hohes, hohes oder erhöhtes Risiko für einen schweren oder tödlichen Krankheitsverlauf nach einer Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 hat.
Quelle: Kreis Lippe