Wertvoller Lebensraum für Insekten und eine Freude für die Augen
Wilfried Waibel referierte über die Anlage einer Blumenwiese
Fast alle Stühle im Laubker Gemeinschaftsraum waren besetzt, als Wilfried Waibel im jüngsten Treffen der Nachbarn über die Anlage einer Blumenwiese in Lemgos Süden berichtete.
Er führte zu Beginn aus: „In fast jeden Garten gibt es eine Rasenfläche. Soll ja auch schön pflegeleicht sein, der Garten. Der Rasen wird regelmäßig gemäht. Eine Rasenfläche bietet jedoch kaum Lebensraum. Für wertvolle Insekten, wie Bienen, Hummeln und Schmetterlinge ist eine Rasenfläche die reinste Wüste“. Er warf die Frage auf, „Wo bleibt da die Natur?“
Eine Blumenfläche dagegen sei wesentlich vielfältiger und artenreicher als eine Rasenfläche. Eine Blumenwiese ist sehr wertvoller Lebensraum für viele Lebewesen. Nahrung für Wildbienen und andere Insekten Geringer Pflegeaufwand erspart Arbeit und sie sei gleichzeitig eine Augenweide für uns Menschen.
Dies vorangestellt ging er auf die gemachten Erfahrungen im Zusammenhang mit der erfolgten Anlage einer rund 400 m² großen Blumenwiese auf dem Laubker Friedhof ein. Der Friedhofsverein hatte sich Mitte Juni entschieden eine Blumenwiese anzulegen, damit eine ungenutzte Rasenfläche für die Natur deutlich aufzuwerten und gleichzeitig langfristig Pflegeaufwand zu sparen.
Kurzfristig startete man mit den Arbeiten: Rasen entfernen, Boden lockern, Gartenerde auftragen, Fläche ebnen, Samen aussähen und anschließend die Fläche wieder walzen. Zwar hatte man gewässert, aber auch dem Wetterbericht vertraut, der relativ sicher Regen in den nächsten Tagen prognostizierte.
Was nicht kam war der Regen und der war bekanntlich in diesem gesamten Sommer auch Mangelware. So gingen die Blumen zwar auf, aber nicht ganz so umfangreich wie erhofft. Doch das Führungsteam des Vereins lässt sich nicht entmutigen. Den Blumen wurde Zeit zum Blühen und Aussamen gegeben, damit im nächsten Jahr die Pracht noch größer ist. Damit beantwortet sich auch die Frage, ob eine Blumenwiese mehrjährig ist? „Ja“, so Wilfried Waibel ganz deutlich. „Im Herbst die Pflanzen abmähen und das Mähgut abräumen“, weitere nennenswerte Pflege sei nicht erforderlich, so der Referent.
Besonders wichtig war Wilfried Waibel, der auch ehrenamtlicher Vorsitzender des Laubker Friedhofsvereins ist, aber der Gesichtspunkt der ökologischen Aufwertung der Fläche auf dem vereinseigenen Friedhof in der Laubke. Bienen und andere Insekten seien heute stark bedroht. Ihr Bestand gehe immer mehr zurück und „Schuld daran sind auch wir Menschen. Durch die industrielle Landwirtschaft und immer weniger Grünflächen in Städten, geht den Insekten vor allem Nahrung aus“. Neben eigenen Erfahrungen im eigenen Garten verwies er auf die in der Gemeinde Denzlingen in Süddeutschland gemachten Erfahrungen im Zusammenhang mit der Anlage von Wildblumenwiesen im Stadtgebiet und hob diese als nachahmenswertes Beispiel hervor.
Mit diesem kurzweiligen und informativen Referat war die Zusammenkunft der Nachbarn aber noch nicht zu Ende. Mit dem anschließenden Lemgo-Süd-Quiz gab es eine Premiere. Vier Fragen aus der Geschichte der Laubke waren zu beantworten. Rund acht Teams hatten sich gebildet, viel Spaß gehabt und gewonnen hat das „Team Köhler-Paschek-Thorenz“. Mit einem Wein können sie nun auf ihren Erfolg anstoßen.
Abschließend dankte Sprecher Karl-Heinz Mense seinem Leitungsteamkollegen Wilfried Waibel für den gelungen Vortrag und die Idee für den vergnüglichen Ausklang des Abends.
Die nächste Veranstaltung der Nachbarschaft findet am 07. Oktober ab 20.00 Uhr im Laubker Gemeinschaftsraum, Kleiner Schratweg 50 in Lemgo statt. Dann wird Arnd Oberscheven, Leiter der Stadtwerke Lemgo zu Energiepreisen und dem Klimaschutzkonzept der Stadt berichten.