Zuwanderungsgeschichten stehen im Mittelpunkt
Veranstaltungen der Lemgoer Gleichstellungsstelle
Migration und Integration sind die beiden Themen, die Lemgos Gleichstellungsbeauftragte Christiane Osterhage mit mehreren Veranstaltungen in den Mittelpunkt rücken will. Über den Jahreswechsel ist nun in der Rathaushalle die Fotoausstellung „sieh!mich“ über Frauen mit Zuwanderungsgeschichten zu sehen. Zuletzt hatte die Gleichstellungsbeauftragte zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen eindrückliche Frauenperspektiven in den Blick genommen.
Mehr Sichtbarkeit im öffentlichen Raum möchte „sieh!mich“ für Frauen schaffen, die mit ihrem Migrationshintergrund Teil der Gesellschaft sind, aber nur selten gesehen werden. Die zwölf Porträts hat der Bielefelder Fotograf Veit Mette gemacht. Die Wanderausstellung ist eine Aktion des Projekts Clip mit dem Ziel, Frauen mit Migrationsbiografie und ihre Familien in der Region zu unterstützen. Noch bis zum 13. Januar ist die Ausstellung in der Rathaushalle zu sehen, der Eintritt ist frei.
Zum diesjährigen Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen hatte die Gleichstellungsbeauftragte in die Stadtbücherei eingeladen. Die Bühne überließ sie dabei drei Frauen, die in ihrem Berufsalltag erleben, wie häufig vor allem häusliche Gewalt auch in Lippe vorkommt. Elke Wachtmann vom Opferschutz der Polizei Lippe stellte einen Einsatzbericht vor, Stefanie Nowak-Thormählen vom Frauenhaus Lippe hatte einen Comic dabei und Rebecca Weillacher vom Lemgoer Jugendamt zeigte und erläuterte den Film „Der Wutmann“. Begleitet wurde die Veranstaltung von Ingrid Krah an der Querflöte und Deborah Krah an der Harfe.
Die drei Expertinnen berichteten mit diesen realen oder zwar fiktiven, aber realistischen Szenarien sehr eindrücklich von den Auswirkungen und Dimensionen von Gewalt gegen Frauen. „Gerade im häuslichen Bereich bleibt diese Gewalt immer noch häufig unbemerkt, weil Täter Druck ausüben und Opfer sich schämen. Deswegen ist es wichtig, diese Anlaufstellen zu haben, an die Opfer sich vertrauensvoll wenden können und dort Hilfe erhalten“, sagt Christiane Osterhage.
Für das kommende Jahr hat die Gleichstellungsstelle bereits einige Veranstaltungen auf dem Plan. Am 14. Februar heißt es wieder „One Billion Rising“, dann findet eine Tanzaktion auf dem Marktplatz als Teil der weltweiten Kampagne für ein Ende der Gewalt gegen Frauen und Mädchen und für Gleichstellung statt. Einblicke in typische Männer- und Frauenberufe können Schülerinnen und Schüler am 27. April im Rahmen des Girls‘ und Boys‘ Day erhalten, der von der Gleichstellungsstelle unterstützt wird. Darüber hinaus hat Christiane Osterhage noch eine Ausstellung sowie Kooperationen mit der Technischen Hochschule OWL, dem Centrum Industrial IT und der VHS Detmold-Lemgo geplant.
Fotos: Alte Hansestadt Lemgo
* Quelle: Alte Hansestadt Lemgo